#12 Aufsicht mit Weitsicht: Der Aufsichtsrat als Nachhaltigkeitsmotor

Shownotes

Elisabeth Köstinger gewährt in dieser Podcast-Folge spannende Einblicke in ihre Erfahrungen als Aufsichtsrätin zweier sehr unterschiedlicher Unternehmen: dem Biotech-Pionier Reploid und der Fluglinie Ryanair. Im Gespräch mit Johanna Heidenreich wird deutlich, dass das Aufsichtsgremium längst nicht mehr nur eine Kontrollfunktion erfüllt, sondern aktiv unternehmerische Chancen – für Umwelt, Effizienz und Unternehmenskultur – mitgestaltet.

Erfahren Sie, warum nachhaltige Innovationen und operative Effizienz einander nicht ausschließen, sondern perfekt ergänzen. Zudem zeigt die Episode, wie Reportingpflichten, ESG-Ratings, künstliche Intelligenz und Kreislaufwirtschaft heute als praktische Werkzeuge für zukunftsfähige Geschäftsmodelle dienen. Köstinger legt dabei ihren Fokus auf den sachgerechten Einsatz von KI, die Etablierung resilienter ESG-Strategien und ein ganzheitliches Verständnis von Fortschritt – immer mit Blick auf die Chancen für kommende Generationen.

Elisabeth Köstinger war Bundesministerin für Nachhaltigkeit, langjährige EU-Parlamentarierin und ist heute als Unternehmerin, Investorin und Aufsichtsrätin aktiv. Mit ihrem breiten Hintergrund vereint sie regulatorische Expertise, technologische Innovationskraft und gesellschaftliches Engagement. Sie plädiert für eine Unternehmenswelt, die von Neugier, Mut und Innovationsfreude geprägt ist.

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00:00:01: ELISABETH KÖSTINGER Ich sehe Nachhaltigkeit eigentlich als eine intrinsische Motivation, die man haben muss, um eben auch für die nächsten Generationen das Unternehmen aufzustellen.

00:00:12: JOHANNA HEIDENREICH Elli, du bist Aufsichtsrätin von zwei Unternehmen. Das eine ist ein Biotechnologieunternehmen, Reploid heißt das. Das ist im Bereich der Kreislaufwirtschaft tätig. Und das andere Unternehmen ist eine Fluggesellschaft, nämlich Ryanair. Das sind jetzt zwei komplett konträre Unternehmensgegenstände. Man könnte fast meinen, es spielt gut gegen böse im Match der Nachhaltigkeit. Ist das für dich kein Widerspruch?

00:00:37: ELISABETH KÖSTINGER Eigentlich überhaupt nicht, weil wir werden in der Wirtschaft und in der Welt immer unterschiedliche Bereiche, Industrien und auch Gegebenheiten sehen. Am Ende, glaube ich, ist es egal, wo man steht. Wir müssen immer vorwärts gehen und vor allem, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht, gibt es überall extrem viele Chancen und Potenziale, die es einfach gilt anzupacken und in die richtige Richtung zu drehen.

00:01:02: JOHANNA HEIDENREICH Herzlich willkommen zu "Wir leben Nachhaltigkeit", dem BDO-Podcast. Heute zu Gast in unserem Podcast ist Elisabeth "Elli" Köstinger. Viele erinnern sich bestimmt an deine steile politische Karriere. Du warst ja nicht nur im Europäischen Parlament und im österreichischen Parlament, du warst auch im Landwirtschaftsministerium Bundesministerin für Nachhaltigkeit. Heute bist du erfolgreich in der Privatwirtschaft und zwar als Unternehmerin, Investorin und Aufsichtsrätin. Vielen Dank für den Kommen. Ich freue mich sehr, dass du dir die Zeit genommen hast und heute bei uns bist.

00:01:35: ELISABETH KÖSTINGER Ja, vielen herzlichen Dank für die Einladung.

00:01:37: JOHANNA HEIDENREICH Siehst du Nachhaltigkeit eher als Compliance Thema oder als strategische Wachstumschance? Oder würdest du sagen, das ist unternehmensabhängig?

00:01:45: ELISABETH KÖSTINGER Also ich glaube, jedes Unternehmen hat im eigenen Wirkungsbereich Potenziale, Nachhaltigkeit wirklich auch für sich zu nutzen. Und ich glaube, das ist ein bisschen so eine Mindset Frage, die sich meiner Wahrnehmung nach in den letzten Jahren völlig in eine falsche Richtung gedreht hat, durch Taxonomieverordnung, durch eben auch die ganze Klimabewegung, die zwischen Leben und Sterben eigentlich nicht mehr viel Grauzone gelassen hat. Ich sehe Nachhaltigkeit eigentlich als eine intrinsische Motivation, die man haben muss, um eben auch für die nächsten Generationen das Unternehmen aufzustellen. Auf der einen Seite im wirtschaftlichen Bereich, auf der anderen Seite natürlich eben auch im Umwelt-, Klimabereich und es betrifft natürlich auch den sozialen Bereich. Also diese drei Komponenten sind meiner Meinung nach einfach essentiell. Und ich persönlich war immer der Meinung, dass die ökosoziale Marktwirtschaft das ordnungspolitische Modell ist, das für die Zukunft einfach die größten möglichen Chancen bietet, um einfach erfolgreich zu sein.

00:02:51: JOHANNA HEIDENREICH Inwiefern hat sich deiner Erfahrung nach die Rolle und Verantwortung eines Aufsichtsrats gewandelt, seit es die Nachhaltigkeitsberichterstattung gibt?

00:03:03: ELISABETH KÖSTINGER Also ich glaube es ist durch die Pflicht zu reporten natürlich um ein Vielfaches präsenter geworden, auch für Aufsichtsräte. Also die zwei Unternehmen, in denen ich als Aufsichtsrätin bin, sind, wie gesagt, sehr unterschiedlich. Das eine ist ein Nasdaqnotifizierter Konzern, der in der Flugindustrie tätig ist. Und das zweite ist ein Biotechnologieunternehmen, das in Europa wirtschaftet und gerade den Börseeinstieg gemacht hat. Also natürlich auch ganz unterschiedliche Voraussetzungen, wenn es dann um das Thema Nachhaltigkeit geht. Im Bereich der Ryanair spielt Nachhaltigkeit eine sehr wichtige Rolle. Da wird es aber vor allem auch immer als sehr starkes Effizienzthema gesehen. Also es würde ja teilweise wirklich absurd sein, Kerosin umsonst zu verfliegen, weil das ja auch Geld kostet. Also natürlich kann man Nachhaltigkeit als Kosteneinsparungspunkt sehen und da ist die Ryanair wahrscheinlich eh der Weltmeister.

00:03:56: JOHANNA HEIDENREICH Du warst einmal Bundesministerin für Nachhaltigkeit und bist auf diesem Gebiet definitiv Expertin. Welche Kompetenzen, würdest du sagen, braucht ein Aufsichtsrat oder eine Aufsichtsrätin, um Nachhaltigkeit wirkungsvoll zu steuern und zu kontrollieren?

00:04:11: ELISABETH KÖSTINGER Also ich glaube, in der ersten Linie ist ein Aufsichtsrat natürlich ein Kontrollorgan. Also es ist immer sehr wichtig, auf die unterschiedlichen Geschäftsbereiche in einem Unternehmen zu schauen und dort natürlich auch zu challengen, zu hinterfragen. Ich persönlich halte vor allem den Nachhaltigkeitsbereich für etwas sehr, sehr Spannendes und Interessantes. Ich glaube, wir haben teilweise auch in der öffentlichen Wahrnehmung so das Thema, dass es nur um Verbieten geht und Verhindern geht. Und das ist es für mich aber im Nachhaltigkeitsbereich überhaupt nicht. Sich auch als Aufsichtsrat anzuschauen, wo entwickeln sich neue Technologien, wie kann man beispielsweise auch den ganzen Bereich künstliche Intelligenz im Unternehmen einsetzen und das dann natürlich auch im Rahmen der Aufsichtsratstätigkeit zu hinterfragen und zu challengen und eben auch selber Vorschläge zu bringen, in welche Richtung das gehen könnte. Ich glaube, das ist etwas, das Aufsichtsräte für sich selbst einfach auch entdecken können und anschauen können und damit natürlich das Thema auch um ein Vielfaches positiver besetzen. Das hilft natürlich auch im Unternehmen selbst, das Ganze einfach vielleicht auch etwas positiver zu betrachten. Wobei ich aber der Meinung bin, dass diese Bürde des ESG -Reportings halt hauptsächlich auch durch die sehr ungenaue, vage, sich immer wieder ändernde Gesetzgebung und das Regelwerk entwickelt hat. Und da ist absolut einfach auch die Europäische Union der Gesetzgeber gefordert, etwas mehr Planungssicherheit in das Ganze zu bringen.

00:05:44: JOHANNA HEIDENREICH Hättest du vielleicht ein Beispiel für diesen Einsatz einer KI bei einem Aufsichtsrat?

00:05:49: ELISABETH KÖSTINGER Ich glaube, dass künstliche Intelligenz vor allem eben auch im Bereich der Predictive Maintenance, also alles das, wo man schon vorausschauend Szenarien kreiert und frühzeitig auch handeln kann, im Industriebereich sehr, sehr stark Einzug halten wird. Es wird sich das gesamte Arbeitsumfeld natürlich auch massiv ändern. Also ich glaube, der ganze Arbeitsbereich ist einer der Bereiche, der am massivsten disruptiert wird durch die künstliche Intelligenz. Und wir reden da im Vergleich zu früheren Technologiefortschritten nicht von Jahrzehnten, sondern von oft wenigen Monaten und Jahren. Also ich glaube, dass das durchaus etwas ist, das die größte Herausforderung für Unternehmen, für Konzerne und natürlich auch für die Menschen an sich als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit sich bringen wird. Ich glaube, dass man sich einfach wirklich den Fokus auf den ganzen Effizienzbereich legen muss und schauen muss, wo im eigenen Wirkungs - und Tätigkeitsbereich lässt sich das jetzt vielleicht. schon integrieren und damit halt, egal ob im CO2 Bereich, im Kreislaufwirtschaftsbereich, wo lassen sich halt eben auch Effizienzpotenziale heben.

00:06:57: JOHANNA HEIDENREICH Wenn ESG jetzt zur Pflicht wird und jeder schon ein Nachhaltigkeitsziel hat, was sind jetzt unbequeme Fragen, die sich ein Aufsichtsrat stellen sollte oder die ein Aufsichtsrat grundsätzlich stellen muss?

00:07:09: ELISABETH KÖSTINGER Naja, wo kann man noch mehr machen? Das ist es einmal relativ einfach umschrieben. Ich kann aus meinem eigenen Wirkungsbereich der Ryanair sagen, dass da schon seit vielen Jahren das ganze Thema eigentlich sehr selbstverständlich gesehen wird. Die Ryanair hat im Bereich der Airlines und im Bereich der Flugindustrie eines der besten ESG -Ratings global gesehen. Hat sehr viel damit zu tun, dass die Flotte permanent erneuert wird. dass immer neueste Flugzeugtypen eben auch im Einsatz sind, dass es eben auch eine sehr hohe Auslastungszahl gibt. Also die Ryanair ist eine der effizientesten Airlines, die es gibt. Und damit ist, glaube ich, dieses Thema im Bereich des Konzerns sehr stark mit den wirtschaftlichen Zielen verschmolzen. Mir ist schon klar, dass das nicht in jedem Bereich in der Art und Weise eben auch geht und funktioniert. Aber ich glaube, man kann sich vor allem auch als Aufsichtsrat immer wieder die Frage stellen, wo kann man eben auch besser und effizienter werden. Weil im Umkehrschluss ergeben sich damit halt eben auch Potenziale, die Kosteneinsparungen oft mit sich bringen oder halt beispielsweise auch CO2 -Einsparungen.

00:08:21: JOHANNA HEIDENREICH Weil du jetzt schon die Ratings angesprochen hast von Ryanair, es gibt ja mehrere externe Bewertungen dazu. Wie evaluierst du jetzt als Aufsichtsrätin solche Ratings? Wie beeinflussen sie deinen Entscheidungsprozess? Und wie bewertest du das im Kontext der internen Nachhaltigkeitssteuerung?

00:08:41: ELISABETH KÖSTINGER Also in unserem Fall sind die Ratings immer schon sehr gut aufbereitet und generell die Berichte. Also es betrifft nicht nur den ESG -Bereich, es ist eigentlich sehr, sehr umfassend. Und es gibt dann immer auch sehr umfassende Diskussionen darüber. Also im Kreis der Aufsichtsräte. Uns stehen natürlich auch immer wieder die Expertinnen und Experten zur Verfügung. Und das ist auch etwas, das mich teilweise sehr erstaunt hat. Also ich bin jetzt das dritte Jahr im Aufsichtsrat. Es gibt ein sehr, sehr großes Interesse der Aufsichtsräte, dieses Thema auch zu challengen. Das ist generell natürlich auch einer gewissen Neugier geschuldet. Die muss ich aber auch entwickeln. Und wie gesagt, wenn man das mit den allgemeinen wirtschaftlichen Zielen stärker verknüpfen kann und wenn man es schafft, das einfach auch in eine durchaus positive Richtung zu bringen, dann funktioniert es um ein Vielfaches leichter. Natürlich, und ich glaube, da leidet wirklich jeder darunter, ist dieser bürokratische Aufwand und das teilweise wirklich mühsamer herausfinden der tausenden Datenpunkte, was das jetzt dann aber wirklich in der Praxis bedeutet, etwas sehr, sehr Mühevolles, wo es meiner Meinung nach extrem viel Potenzial für Verbesserung gibt. Also das ganze Regelwerk einfach etwas leichter zu gestalten und verständlicher zu gestalten, würde nicht nur firmenintern und konzernintern helfen, sondern natürlich dann eben auch für die ganzen Kontrollorgane das Leben durchaus erleichtern und vielleicht auch ein bisschen spannender machen.

00:10:11: JOHANNA HEIDENREICH Wir haben jetzt schon ganz viel, also ganz viel, wir haben jetzt schon einiges über die Ryanair gehört. Ich würde auch gerne auf Reploid zu sprechen kommen. Das ist das zweite Unternehmen, wo du Aufsichtsrätin bist. Das ist ein Biotechnologiekonzern, du hast gesagt, soeben an die Börse gegangen, ein österreichisches Unternehmen. Kannst du uns darüber vielleicht kurz was erzählen?

00:10:31: ELISABETH KÖSTINGER Generell habe ich meinen Umstieg in die Privatwirtschaft sehr stark dafür genutzt, meine Neugier und meine Leidenschaft für neue Technologien zu nutzen. Ich habe sehr viel Glauben daran, dass wir in Europa einen großen Industriebereich haben, der uns global wirklich nach vorne bringt, und das sind Umwelttechnologien. Und Reploid ist ein sehr spannendes Unternehmen, weil es eben auf Insektentechnologie basiert. Organische Reststoffe werden umgewandelt und die Insektenlarven sind de facto wieder ein neuer Rohstoff und eine Ressource. Sehr stark aktuell im Tierfutterbereich angesiedelt, aber egal ob im Düngemittelbereich oder eben auch die Möglichkeit, Sustainable Aviation Fuels, also nachhaltiges Kerosin daraus zu produzieren. Die Bandbreite ist einfach riesig. Und ich finde die Idee so spannend, die die Kreislaufwirtschaft einfach in sich birgt und bietet, dass es einfach keine Abfälle mehr an sich gibt, sondern dass jeder Abfall dann in weiterer Folge wieder ein Rohstoff ist. Und die Arbeit mit Reploid macht wirklich unglaublich viel Spaß. Auf der einen Seite einmal einen Börsegang mit zu begleiten, ist schon ein durchaus, wie soll ich sagen, würde es jetzt einmal als Erlebnis umschreiben. Und auf der anderen Seite aber einfach auch diese Chance zu haben, mit einer neuartigen Technologie einfach wirklich wirtschaftlich und natürlich auch nachhaltigen Erfolg zu haben, das taugt mir wirklich sehr.

00:11:59: JOHANNA HEIDENREICH Als ehemalige Ministerin und EU Parlamentarierin kennst du ja die Mühlen und Untiefen der Europäischen Union sehr gut. Was glaubst du, wo geht die Reise der Nachhaltigkeit hin?

00:12:11: ELISABETH KÖSTINGER Das ist ein bisschen ein Schmerz in mir. Ich war ja durchaus lange Jahre in der Spitzenpolitik, neun Jahre in Brüssel und fünf Jahre in der österreichischen Bundesregierung. Und die Europäische Union ist weit weg von dem Gründungsgedanken aktuell. Und das tut mir persönlich so weh, weil dieser Zusammenschluss eigentlich die riesengroße Chance für uns alle ist, in der Welt Bedeutung zu haben und wirtschaftlichen Erfolg zu erwirtschaften und de facto in unserer Heimat ein gutes Leben zu haben. Aber aktuell hat man einfach das Gefühl, dass egal was das Thema ist, die Antwort der Europäischen Union ist immer Regulierung. Im Bereich der künstlichen Intelligenz mit dem Digital Act hat man es so gut gesehen, wenn wir mal die Einzigen sind, die bevor sie überhaupt wissen, wie das Ganze funktioniert, die Regeln dazu beschließen, dann tun wir uns halt wahnsinnig schwer, dieser Innovation halt eben auch bei uns einen fruchtbaren Boden zu geben. Und das ist ein bisschen so ein Grunddilemma, in dem wir drinnen sind. Und dasselbe haben wir in den letzten Jahren halt eben auch im Thema Nachhaltigkeit, Klima und Umwelt gesehen. Ich kann nicht alles sturheil mit Regulierungen lösen. Ich glaube einfach, dass Innovation und Fortschritt technische Entwicklung die Bereiche sind, die uns wirklich nach vorne bringen. Und jetzt, nach einigen Jahren eben auch der Inflation und der Rezession, hat sich auf der einen Seite in Europa natürlich auch durchaus das Blatt etwas gewendet. Aber wenn ich das nicht gesamtheitlich sehe, also vor allem halt, egal ob das im Bildungsbereich ist, auch wie ich Dinge kommuniziere, dann wird sich kein Momentum entwickeln, wo man halt irgendwie wieder Freude hat, etwas zu erfinden oder mit neuen Ideen eben herauszukommen. Und ich glaube, das ist etwas, woran die Europäische Union leidet und vor allem eben auch das ganze Thema Klimaschutz und Umweltschutz krankt.

00:14:08: JOHANNA HEIDENREICH Was wäre deine Vision?

00:14:12: ELISABETH KÖSTINGER Also ich würde nach wie vor immer bei den Jungen ansetzen. Also ich glaube, dass wir einfach viel mehr Leidenschaft entwickeln müssen, auch wieder mehr Risikofreude. All jenen, die bereit sind zu arbeiten, was anzupacken und halt überspitzt gesagt wirklich den roten Teppich ausrollen müssen. Also ich glaube, wir haben da wirklich teilweise ein bisschen ein gesellschaftliches Problem, das sich entwickelt, dass man diesen Leistungsgedanken halt irgendwie der Work -Life -Balance geopfert hat und alles ist eigentlich nur mehr Belastung und das sehe ich so nicht. Also wir werden uns nur, egal ob aus Österreich heraus oder in der Europäischen Union, positiv weiterentwickeln können, wenn wir bereit sind, Risiko zu nehmen, wenn wir uns gegenseitig auf die Schulter klopfen, wenn einmal etwas gut rennt und der Erfolg ist, also den Neid vielleicht manchmal ein bisschen hintanstellen und wenn man auch das ganze Thema Scheitern nicht als so große Genugtuung sieht, sondern sagt, ja, gehört halt eben auch dazu und nur dann kann ich beispielsweise auch unternehmerisch erfolgreich sein. Und wenn man da an diesen Schrauben ein bisschen mehr dreht, glaube ich, entwickelt sich das Land, die Wirtschaft, die Industrie wirklich auch nachhaltig zum Positiven. Und Klima - und Umweltschutz muss keine Belastung sein. Da bin ich nach wie vor total der Überzeugung, das kann etwas sein, das uns wirklich total nach vorne bringt.

00:15:31: JOHANNA HEIDENREICH Und mit diesen positiven Gedanken, liebe Elli, darf ich mich ganz herzlich bei dir für dieses tolle Gespräch bedanken. Vielen Dank.

00:15:37: ELISABETH KÖSTINGER Danke für die Einladung.

00:15:41: JOHANNA HEIDENREICH Vielen Dank fürs Zuhören. Schön, dass Sie dabei waren. Folgen Sie BDO Austria auf LinkedIn und vernetzen Sie sich mit mir, um keine Podcast-Folge zu verpassen. Möchten auch Sie einmal mein Gast werden oder haben Sie ein Wunschthema für eine neue Folge? Dann schreiben Sie mir doch gerne eine Nachricht. Bis zum nächsten Mal. Wir freuen uns auf Sie.

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